Fährte - Abteilung A
Die Fährtenarbeit ist ein zentraler Bestandteil im Hundesport nach der Internationalen Prüfungsordnung (IGP), die früher als IPO bekannt ist. Sie testet die Fähigkeit des Hundes, eine vorgelegte Spur zu verfolgen und dabei verschiedene Hindernisse und Ablenkungen zu überwinden. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Aspekte:
Grundlagen der Fährtenarbeit in der IGP:
Zielsetzung:
Der Hund soll eine vom Hundeführer gelegte Spur zuverlässig verfolgen, ohne sich ablenken zu lassen, und dabei Gegenstände aufnehmen sowie auf Kommando wieder aufnehmen.
Aufbau der Fährte:
Die Fährte wird vom Hundeführer gelegt und besteht aus mehreren Richtungswechseln.
Die Länge variiert je nach Prüfungsstufe.
Verlauf:
Der Hund beginnt an einem Startpunkt, folgt der Spur anhand des Geruchs und sucht aktiv nach den darin versteckten Gegenständen.
Während der Suche muss er Gegenstände korrekt anzeigen bzw. verweisen.
Bewertungskriterien:
Genauigkeit bei der Verfolgung der Spur (keine Abweichungen).
Schnelligkeit (ohne Hast).
Sorgfältiges Anzeigen der Gegenstände.
Konzentration und Arbeitswille des Hundes.
Prüfungsablauf:
Der Hund wird an einer bestimmten Stelle gestartet.
Nach dem Loslaufen folgt er der Spur bis zum Ende oder bis er einen Fehler macht (z.B. Abweichen von der Spur).
Das Ergebnis hängt von der Genauigkeit, Geschwindigkeit und dem Verhalten des Hundes ab.
Wichtig für den Hundeführer:
Die Spur sollte gut vorbereitet sein, um den Hund optimal zu fordern, aber nicht überfordern.
Der Hundeführer muss den Hund während der Arbeit ruhig führen und unterstützen, ohne ihn zu lenken.
Fazit:
Die Fährtenarbeit in der IGP ist eine anspruchsvolle Disziplin, die sowohl die Nase als auch die Konzentration und das Arbeitsverhalten des Hundes fordert. Sie ist ein wichtiger Bestandteil im Vielseitigkeitssport für Diensthunde sowie im Freizeitsport für Hobby-Hundebesitzer.
Unterordnung - Abteilung B
Die Unterordnung ist ein wesentlicher Bestandteil im Hundesport nach der Internationalen Prüfungsordnung (IGP), die früher als IPO bekannt ist. Sie bewertet die Fähigkeit des Hundes, auf verschiedene Kommandos präzise und zuverlässig zu reagieren, sowie seine Konzentration, Arbeitsfreude und Gehorsamkeit.
Grundprinzipien der Unterordnung in der IGP
Zielsetzung:
Der Hund soll auf klare Signale des Hundeführers schnell, präzise und ohne Zögern reagieren. Die Unterordnung zeigt die Bindung zwischen Hund und Führer sowie die Erziehung und das Training.
Aufbau der Unterordnung:
Die Unterordnung besteht aus mehreren Übungen, die in einer festgelegten Reihenfolge gezeigt werden.
Sie umfasst Grundkommandos wie Sitz, Platz, Steh, Herankommen, Fußarbeit usw., sowie spezielle Übungen wie das Ablegen auf Entfernung oder das Apportieren.
Typische Übungen sind:
Fußarbeit: Der Hund läuft eng beim Hundeführer an der linken Seite, bei verschiedenen Tempi und Richtungswechseln.
Sitz/Platz/Steh auf Kommando: Der Hund soll auf Signal in die jeweilige Position wechseln und dort bleiben.
Herankommen auf Entfernung: Der Hund kommt auf Ruf aus verschiedenen Positionen zum Hundeführer.
Ablegen auf Entfernung: Der Hund legt sich an einem Ort ab, während der Führer sich entfernt.
Apportieren: Gegenstände werden apportiert und zurückgebracht.
Bewertungskriterien:
Präzision: Reagiert der Hund sofort und korrekt?
Konzentration: Bleibt der Hund aufmerksam während der Übung?
Arbeitswille: Zeigt der Hund Freude an der Arbeit?
Harmonie zwischen Hund und Führer: Ist die Zusammenarbeit flüssig?
Sicherheit: Verhält sich der Hund ruhig und kontrolliert.
Schwierigkeitsebenen:
Je höher die Prüfungsstufe (z.B. IGP 1, 2, 3), desto anspruchsvoller sind die Übungen hinsichtlich Entfernung, Geschwindigkeit, Ablenkungen und Komplexität.
Ablauf in einer typischen IGP-Unterordnung
Nach dem Startsignal beginnt die Unterordnung mit Fußarbeit oder anderen Übungen.
Es folgen Übungen wie Sitz-, Platz-, Steh-Positionen auf Signal oder auf Entfernung.
Der Hund wird aufgefordert, bestimmte Übungen auszuführen (z.B. Apportieren).
Während der gesamten Zeit muss der Hund aufmerksam sein und zuverlässig reagieren.
Wichtig für den Hundeführer - Klare Kommandos verwenden.
Den Hund konsequent führen, aber auch positive Verstärkung einsetzen.
Ruhe bewahren – Nervosität wirkt sich negativ auf den Hund aus.
Die Übungen regelmäßig trainieren, um Sicherheit zu gewährleisten.
Fazit:
Die Unterordnung in der IGP ist eine vielseitige Disziplin, die sowohl Gehorsam als auch Teamarbeit zwischen Mensch und Hund fordert. Sie bildet die Grundlage für viele andere Bereiche im Hundesport und zeigt die Erziehungskompetenz des Hundeführers sowie die Leistungsfähigkeit des Hundes.
Schutzdienst - Abteilung C
Der Schutzdienst ist ein wichtiger und anspruchsvoller Bestandteil im Hundesport nach der Internationalen Prüfungsordnung (IGP), die früher als IPO bekannt ist. Er testet die Fähigkeit des Hundes, in einer kontrollierten und sicheren Weise auf einen Angreifer zu reagieren, sowie seine Bereitschaft, seinen Hundeführer zu verteidigen. Hier eine ausführliche Erklärung:
Ziel des Schutzdienstes in der IGP
Der Hund soll in einer kontrollierten Art und Weise auf einen fremden Menschen (den sogenannten "Angreifer" oder "Schutzhelfer") reagieren.
Er soll den Hundeführer schützen, ohne dabei unkontrolliert oder aggressiv zu werden.
Der Schutzdienst demonstriert die Einsatzfähigkeit des Hundes in Situationen, die z.B. bei Diensthunden relevant sind.
Aufbau und Ablauf des Schutzdienstes
Der Schutzdienst besteht aus mehreren Phasen, die nacheinander gezeigt werden:
1. Verleitung / Anbieten des Angriffs
Der Hund wird vom Hundeführer an eine Position geführt (z.B. an eine Leine oder frei).
Der Helfer (Schutzhelfer) bewegt sich in einem bestimmten Bereich und versucht, den Hund durch Körpersprache oder Stimme zum Angriff zu verleiten.
2. Angriff auf Kommando
Auf das Signal des Hundeführers greift der Hund den Helfer an.
Dabei soll der Hund gezielt und kontrolliert beißen, ohne unnötige Gewalt anzuwenden.
3. Verteidigung / Abgabe des Beißens
Der Hund soll den Helfer festhalten, aber auch auf Kommando wieder abgeben können.
Das Abgeben erfolgt meist durch ein spezielles Kommando (z.B. "Aus" oder "Lass").
4. Rückruf / Kontrolle
Nach dem Angriff wird der Hund vom Hundeführer kontrolliert und wieder unter Kontrolle gebracht.
Wichtige Aspekte im Schutzdienst
Kontrollierte Aggression: Der Hund darf nur so viel beißen, wie notwendig ist, um den Helfer zu sichern.
Sicherheit: Sowohl für den Helfer als auch für den Hund ist höchste Sicherheit oberstes Gebot.
Präzise Reaktion: Der Hund muss auf klare Signale reagieren und gezielt angreifen bzw. abgeben.
Arbeitswille: Der Hund zeigt Einsatzfreude und Motivation, aber auch Gehorsam gegenüber dem Hundeführer.
Bewertungskriterien
Angriffsverhalten: Schnelligkeit, Zielgerichtetheit und Kontrolle beim Angriff.
Beißtechnik: Die Technik sollte effektiv sein, ohne unnötige Verletzungen zu verursachen.
Haltung während des Angriffs: Ruhe, Kontrolle und Konzentration.
Abgabe auf Kommando: Der Hund gibt das Beißen zuverlässig auf Befehl wieder frei.
Verhalten nach dem Angriff: Ruhiges Verhalten nach Beendigung des Einsatzes.
Besonderheiten im Schutzdienst der IGP
Es gibt festgelegte Regeln für die Distanz zum Helfer, die Dauer des Angriffs sowie die Art der Übungen.
Die Übungen werden in verschiedenen Schwierigkeitsgraden durchgeführt, je nach Prüfungsstufe (IGP 1 bis 3).
Das Training erfordert viel Erfahrung und sollte nur von Fachleuten durchgeführt werden.
Fazit:
Der Schutzdienst in der IGP ist eine Disziplin, die sowohl die natürliche Verteidigungsbereitschaft des Hundes fördert als auch seine Kontrolle und Gehorsamkeit unter Stressbedingungen prüft. Er ist besonders für Diensthunde geeignet, aber auch im Sport für passionierte Hundehalter interessant.